Werde ich überhaupt wahrgenommen?
- Sven Partusch
- 8. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
In meiner Arbeit mit Führungspersonen höre ich oft von Herausforderungen, wie z.B.
→ Teams, die nicht harmonieren
→ Projekte, die scheitern
→ Konflikte, die eskalieren u.v.m.
Aber im Gespräch mit Nicole kam ein ganz anderes Thema zum Vorschein, dass mich sehr bewegt hat.
Sie erzählte mir, dass die Zahlen stimmen, die Abläufe funktionieren, das Team zufrieden sei und dass sie ihren Vorgesetzten nur selten sieht, weil offenbar alles stimmt.
Dennoch fühlt sie sich innerlich leer.
«Ist das der richtige Weg, wenn ich nicht wahrgenommen werde?», fragte sie mit einer Mischung aus Stolz und Verletzlichkeit.
«Mein Team und ich geben jeden Tag unser Bestes und damit haben wir Erfolg. Trotzdem fehlt mir die Anerkennung.
Das Zwischenmenschliche geht in den ganzen guten Zahlen unter. Dabei tut es auch mir mal gut, weil es mir wichtig ist.»
Diese Worte zeigen, dass wir oft so darauf fokussiert sind Resultate zu liefern und hierbei vergessen das Wichtigste zu würdigen – nämlich die Menschen, die diese Resultate ermöglichen.
Die Folgefrage «Wie kann ich mir die fehlende Anerkennung dennoch holen?» klang schon fasst wie ein Hilferuf.
Sie suchte offenbar nicht nach einem «Dankeschön», sondern vielmehr nach einer Bestätigung, dass ihre Anstrengungen und die des Teams gesehen werden und im Alltag die menschliche Seite des Erfolgs gewürdigt wird.
Im Gespräch ermutigte ich Nicole, selbst aktiv zu werden und ihren Fokus zu ändern.
Meine Antwort an Nicole und all jene Führungspersonen, die sich in einer solchen Situation wiederfinden ist:
👉 Werde selbst zur Stimme deines Teams und hebe nicht nur Zahlen hervor, sondern auch die einzelnen Personen, die sie möglich machen. Teile dabei Geschichten über gemeisterte Herausforderungen.
👉 Warte nicht auf Anerkennung von oben. Gestalte deine Erfolgsgeschichte und berichte bei Vorgesetzten proaktiv darüber, welche Leidenschaft und welches Engagement hinter den Ergebnissen stecken.
👉 Schaffe deine eigene Anerkennungskultur und feiere Erfolge in deinem Team, unabhängig davon ob diese von der Führungsebene gewürdigt werden. Mache dabei Wertschätzung zu einem festen Bestandteil in deinem Alltag.
Am Ende unseres Gesprächs sah ich neue Entschlossenheit in den Augen von Nicole. Sie hat erkannt, dass sie die Kraft hat, die Anerkennung die sie sucht selbst zu schaffen.
Die Geschichte von Nicole ist eine Erinnerung daran, dass wahrer Erfolg nicht nur an Zahlen, sondern auch in Menschlichkeit gemessen wird.

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